Die Beziehung zwischen Gedichten und Bildern bzw. der Bildenden Kunst ist etwas, das mich bereits lange beschäftigt. Meine Abschlussarbeiten im Studium (Rilke in Paris, Rilke, Celan und Hein und die Bildende Kunst) führten mich zur Schatzkammer Manfred Peter Heins: in seiner finnischen Wohnung entdeckte ich mehrere Tausend Zeichnungen, kleine Gemälde und bearbeitete Fundstücke, die ich in meiner Dissertation dokumentiert habe. So bin ich zu dem literarischen und bildkünstlerischen Phänomen der Groteske gekommen (im Sinne Bachtins und Kaysers), die sich in Heins physiognomischen Holzbearbeitungen und Zeichnungen à la Hercules Seghers manifestieren.
Interdisziplinäre Themen liegen mir ebenso am Herzen wie die intensive Beschäftigung mit Lyrik und Bildender Kunst. Beim Unterrichten kam ich weiterhin zu Graphic Novels und stellte ein erhebliches pädagogisches, aber auch poetisches Potenzial darin fest. Seit relativ kurzer Zeit eigne ich mir also auch dieses Thema an, mit dem Versuch, meine Erfahrungen im Bereich der Text-Bild-Korrelationen anwenden zu können.
Zur Zeit bin ich assoziiertes Mitglied des Laboratoire de Recherche Mondes germaniques et nord-européens der Universität Straßburgs. Auf der Internetseite kann man sich mein Forschungsprofil mit meinen Publikationen, die auf Univoak verlinkt sind, ansehen.
Außerdem bin ich Redaktionsmitglied der wissenschaftlichen Halbjahreszeitschrift Recherches Germaniques und bekomme so einen Einblick in die interkulturell ausgerichtete Germanistikforschung.
Johannes Bobrowski-Gesellschaft
Seit 2016 bin ich Mitglied der Internationalen Johannes Bobrowski-Gesellschaft. Die Gesellschaft hat sich zur Aufgabe gemacht, das Andenken an den deutschen Lyriker und Erzähler Johannes Bobrowski (Tilsit 1917 – Berlin 1965) zu bewahren und dazu beizutragen, sein literarisches Werk zu verbreiten und dessen Verständnis zu vertiefen.
Manfred Peter Hein
Einen großen Teil meiner Forschung widme ich dem dichterischen und bildnerischen Werk des 1931 in Ostpreußen geborenen und in Espoo (Finnland) lebenden Dichters Manfred Peter Hein.
Im Jahr 2013 konnte ich ihn erstmals besuchen und sein bildnerisches Werk entdecken. Seitdem habe ich es dokumentiert und Teile daraus in der Monografie Grotesk? Manfred Peter Hein und die Bildende Kunst (Frank & Timme, 2021) veröffentlicht.
Organisation von Tagungen
gemeinsam mit Verena Ott: (Dis-)Harmonien. Kulturvermittelnde am Limit | Online | 7.-8. September 2023
das 14. Internationale und Interkulturelle Doktorandenkolloquium Heidelberg-Germersheim am FTSK Germersheim (Johannes-Gutenberg-Universität Mainz) (unter der Leitung von Andreas F. Kelletat und Gertrud Rösch) | 7.-8. Juni 2019
Spiegelungen Orte. Interkulturell-interdisziplinare Beiträge zum Leben und Werk des Dichters, Übersetzers und bildenden Künstlers Manfred Peter Hein | Johannes Gutenberg-Universität Mainz/FTSK Germersheim | 26.-28. Mai 2016
Publikationen
2026 | Auf der Straße: Die Darstellung der Straße als Raum der Prekarität und Obdachlosigkeit in deutschsprachigen Graphic Novels In: Recherches germaniques. Hors-Série 21/2026. |
2025 | (Hrg. mit Verena Ott) (Dis-)Harmonien: Grenzüberschreitende Literatur, Kunst und Musik zwischen Frankreich und Deutschland und darüber hinaus. Stuttgart: Franz Steiner Verlag. |
2025 | Le plaisir des langues s’apprend sur scène. Reflexion sur deux ateliers Artlingo. In: ReCHERches. Culture et histoire dans l’espace roman, 33/2025. Presses universitaires Strasbourg. |
2025 | Grausame Komik. Tierquälerei bei Wilhelm Busch. In: Recherches germaniques. Hors-Série 20/2025. |
2021 | Grotesk? Manfred Peter Hein und die Bildende Kunst. Berlin: Frank & Timme. |
2020 | (Hrg. mit Aleksey Tashinskiy): Andreas F. Kelletat. Küchentisch und Kachelofen. Erzählungen in 13 Sprachen. Berlin: Noack & Block. |
2019 | ‘Reiß dies Maul auf und schweigs aus’: Manfred Peter Heins Bildgedichte als intersemiotische Übertragungen. In: Das WIE des Übersetzens. Beiträge zur historischen Übersetzerforschung. Herausgegeben von Julija Boguna und Aleksey Tashinskiy. Berlin: Frank und Timme, S. 67-84. |
2017 | (mit Andreas F. Kelletat): Wilhelm Fraenger, 1890–1964. In: UeLEX (Germersheimer Übersetzerlexikon). |
2016 | Manfred Peter Hein: Ozersk.Baltic Sea Library. |
2016 | Manfred Peter Hein: Kaunas 1941.Baltic Sea Library. |
2016 | Manfred Peter Hein: Die Vertriebenen. Baltic Sea Library. |
2015 | Wolf von Kalkreuth. In: UeLEX (Germersheimer Übersetzerlexikon). |
2014 | (Hrg.): Spiegeligel. Kindergedichte von Manfred Peter Hein in zwölf Sprachen. Berlin/Germersheim: Queich. |
2013 | (Hrg.): Bumerang. Ringelnatz-Gedichte in acht Sprachen. Berlin/Germersheim: Queich. |
2013 | (Hrg mit Johanna Fernández): Umaimute: Echos aus dem Dschungel - Ecos de la selva. Berlin/Germersheim: Queich. |
UeLit
Seit 2024 gibt es den Verein UeLit Übersetzen und Literatur e.V., ins Leben gerufen von Andreas F. Kelletat, Aleksey Tashinskiy, Julija Boguna, Mahmoud Hassanein, Brigitte und Ewald Reuter und anderen mehr.
Der Verein macht es sich u.a. zum Ziel, literarische Übersetzerinnen und Übersetzer aus der Vergangenheit und der Gegenwart sichtbar zu machen und ihre Biographien zu erforschen. Dies geschieht beispielsweise im Germersheimer Übersetzerlexikon UeLEX, das von den Mitgliedern des Vereins betrieben wird.
Vorträge
Les poèmes de Johannes Bobrowski (1917-1965) – La mer Baltique en images | Forschungsseminar des Laboratoire de Recherche Mondes germaniques et nord-européens | 11. Oktober 2025
Auf der Straße: die Darstellung der Straße als Raum der Prekarität und Obdachlosigkeit in deutschsprachigen Graphic Novels | Straßenbilder La rue dans la littérature et les arts de l’espace germanophone XIXe, XXe, XXIe siècles | Université de Strasbourg | 15.-17. März 2024
Comics und Graphic Novels im DaF, Literatur- und Landeskundeunterricht | DAAD-Jahresseminar | Sainte-Croix | Mai 2024